Die Position von Václav Girsa (*1969) lässt sich schwer abstecken. Als Maler verleugnet er nicht den Einfluss seiner Ausbildung in den Ateliers von Vladimír Skrepl und Jiří Kovanda an der Prager Kunstakademie. Das Studium der Kunst begann er in einem Alter, in dem die meisten ihr Studium beenden, mit zweiunddreißig Jahren. Ein scheinbar unwesentliches biografisches Detail, dessen man sich jedoch immer bewusst sein muss. Die geradlinige Mitteilung und die oft brutal infantile Handschrift der Gemälde, Objekte und Installationen sind nicht Ausdruck unkontrollierter Spontaneität, sondern Ausdruck von Überzeugung, Wille und Intellekt. Es handelt sich jedoch in keinem Fall um ein Kalkül oder eine Pose, sondern um eine gewisse Heimtücke, die der der authentischen Haltungen und Gesten der Dadaisten keinesfalls unähnlich ist. Wo die Mehrheit von uns schon beim Betrachten des Films Blair Witch Project vor Schrecken erstarrt, begibt sich Girsa nach Einbruch der Dunkelheit in den Wald, um den Ort zu suchen, an dem nach einer alten Legende der Geist eines kopflosen Ritters erscheint. Worttreue als Methode.