Wenn jemand vor die hypothetische Aufgabe gestellt würde, ein einziges Werk (Bild oder Zeichnung) auszuwählen, das die in den siebziger Jahren geborene Generation repräsentieren würde, würde er schließlich zweifellos auf das Werk von Josef Bolf kommen. In ihm durchdringen sich das Intime und das Kollektive, deren Szenerie und Atmosphäre sind uns sehr vertraut (häufig handelt es sich um Plattenbausiedlungen) und wir sind auch imstande, die Verweise auf die klassische und auch die abgesunkene Kinematografie, auf Literatur und auf Comics zu verstehen.

Josef Bolf (*1971) absolvierte die Prager Akademie der bildenden Künste (AVU) und war Mitglied der Generationsgruppe Bezhlavý jezdec [Kopfloser Reiter] (zusammen mit Ján Manuška, Jan Šerých und Tomáš Vaněk). Er gehört zu den am meisten geschätzten zeitgenössischen Künstlern. Die Ausstellung für die Galerie der bildenden Kunst in Eger konzipierte er als totale Installation, die auf den Raum der Galerie reagiert und verschiedene Medien integriert: Wandmalerei, Hängebild, Zeichnung, Collage, Bildmaterialien aus anderen Quellen und Ton.