Galerie výtvarného umění v Chebu
příspěvková organizace Karlovarského kraje
náměstí Krále Jiřího z Poděbrad 16
350 02 Cheb
telefon: +420 354 422 450
fax: +420 354 422 163
e-mail: info@gavu.cz
Große Galerie
18. 7. – 6. 10. 2013
Kuratoren: Marcel Fišer, Zbyněk Černý
Mit Hilfe von historischen und zeitgenössischen Fotografien, von Vorbereitungsmaterial (Modellen. Gipsabgüssen, Studien), aber auch von einigen originalen Werken stellt die Ausstellung Kunst im öffentlichen Raum vor, d. h. Denkmäler, Gedenktafeln, Werke, die die Architektur dekorieren, oder freie Skulpturen, die in den letzten zweihundert Jahren auf dem Gebiet der Stadt Eger entstanden sind. Es handelt sich um die Sphäre des kulturellen Erbes, die der Öffentlichkeit paradoxerweise am wenigsten bekannt, im Blick der Kunsthistoriker am wenigsten bearbeitet und aus der Sicht der Denkmalpflege am stärksten bedroht ist. Diese Werke nehmen Schaden jedoch nicht nur durch das Wetter und durch Vandalismus. Viel häufiger fallen sie Veränderungen der politischen Systeme zum Opfer, denn der öffentliche Raum im weitesten Sinne ist die Plattform, auf der sich die politischen und soziokulturellen, häufig völlig entgegengesetzten Interessen äußern. Diese Interessen manifestieren sich gerade durch Kunstwerke, in erster Linie durch Denkmäler – und zwar sowohl positiv, also durch deren Errichtung, als auch negativ, durch deren Beseitigung. Kultiviertere politische Regime bewahren die vorangegangenen Kulturschichten als historisches Dokument der Vergangenheit, weniger kultivierte setzen sie unumwunden der Vernichtung aus. Ein wesentliches Spezifikum der Stadt Eger bestand darin, dass hier bis zum Jahr 1945 fast ausschließlich deutsche Kultur existierte, deren Hinterlassenschaften – Denkmäler, Gedenktafeln und Grabmäler – bis auf wenige Ausnahmen beseitigt und vernichtet wurden. Trotzdem verblieb hier von zwei der bedeutendsten Künstler – von Karl Wilfert d. Ä. (1847–1916) und Johann Adolf Mayerl (1884–1954) – eine ganze Reihe bedeutender Arbeiten; von dem zuerst Genannten beispielsweise das Schillerdenkmal oder die Statuen in der Kirche St. Nikolaus, von Mayerl wiederum der Dudelsackpfeifer- oder Zunftbrunnen sowie der Atlant auf dem Gebäude der ehemaligen Böhmischen Escompte-Bank.
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