Die Ausstellung präsentiert 37 Diplomarbeiten an der Prager Kunstakademie aus den Jahren 1969 bis 1989 von Persönlichkeiten, die vom Beginn der 70er Jahre bis in die Gegenwart die Gestalt der tschechischen Kunst bestimmten. Zu Beginn des behandelten Zeitraums sind die Diplomarbeiten völlig frei, manchmal reflektieren sie sogar verdeckt auch die politische Situation und die Stimmungen in der Gesellschaft. Allmählich zeigt sich in ihnen dann die verlangte politische Engagiertheit, zumindest in dem Sinn, dass ein Thema aus der Arbeitswelt gewählt wird, und die Künstler suchen nach Wegen, diese Forderung zu umgehen oder sie zwar zu erfüllen, jedoch ohne ihre eigene Meinung zu verdrehen. Beliebte Fluchtstrategien waren die Hinwendung zur Buchillustration oder Arbeiten für die Architektur, wo die Lösung einen formal-dekorativen Charakter haben konnte. Andere Künstler sahen sich gezwungen sich auf die zeitbedingte Schizophrenie einzulassen, indem sie Arbeiten wie Porträts oder Stillleben vorlegten, die nichtsdestoweniger die Kraft ihres Talents und die Qualität ihrer handwerklichen Beherrschung aufzeigen. Und es ist direkt überraschend, wie viele interessante Arbeiten von außerordentliche Qualität wir in der Ausstellung finden, die trotz aller oben genannten Einschränkungen völlig frei wirken und sich logisch in das Gesamtwerk ihrer Autoren einordnen, als deren bisher wenig bekanntes Frühwerk.