Das malerische Werk von Hana Puchová (geb. 1966; 1997 absolvierte sie an Prager Kunsthochschule bei Prof. Jiří Šalamoun) erweckte jetzt endlich Aufmerksamkeit auch außerhalb der Region Mährisch Ostrau. Ihr Geburtsort bedeutet für die Autorin sowohl Sicherheit als auch Klausur. Sie hat trotzdem (und vielleicht deswegen) ein wesentlich unwiederholbares Werk von hoher Qualität geschaffen. Ihr origineller Humanismus ist ein unmittelbares, gelebtes Zeugnis von täglicher Bemühung um ein autonomes Dasein. Sie schockiert nicht. Sie lästert nicht. Nein, sie lässt sich von der sorgfältig gebildeten Komposition führen. Sie legt Farbenschichten geduldig aufeinander, bis sie das Endbild geschaffen hat. Ihre formale Verkürzung entsteht in einem Prozess. Sie malt das, was sie vertraulich kennt. Sie malt eigene Freunde und die Freunde derer in ihrem Umfeld, sie malt ihre Porträts oder „einfach nur" faktische Stillleben. Sie malt Berichte von einer gewissen Zeit, Berichte über vegetatives Verbleiben und über gemeinsamen Spaß mit schnellen Erlebnissen. Ihr vorzeitig verstorbener Freund und Anhänger ihres Werkes Jan Balabán schrieb eine Geschichte in zehn Erzählungen, die er Jsme tady (Wir sind hier) genannt hat. Vielleicht aus Pietät gab Puchová einem ihrer letzten malerischen Zyklen den gleichen Namen. Ihre Bilder von der Ostrauer Sozietät stellen zusammen mit einer Reihe von Stillleben ihr bisher bedeutendstes Werk dar. Hana Puchovás Präsentation in Eger ist daher Rückblick und Bestätigung ihres 15-jährigen Schaffens als Einzelautorin.